Digitaler Zwilling

17. 07. 2023

Wir bringen die gesamte Bahninfrastruktur mit allen Gleis- und Streckennetzen, Anlagen sowie Sensorikdaten in die virtuelle Welt. Mit diesem Digitalen Zwilling der Infrastruktur ermöglichen wir die Simulation verschiedenster Szenarien für dichtere Intervalle, mit mehr Zügen, optimierte Fahrpläne oder effizientere Wartung.

Was wäre, wenn wir unsere gesamte Schieneninfrastruktur mit allen zugehörigen Anlagen digital, geographisch und topologisch korrekt darstellen könnten? Wenn wir digital beschreiben könnten, wie Anlagen und deren Eigenschaften oder Verhalten zusammenhängen? Wenn wir „Was-wäre-wenn-Simulationen“ durchführen könnten? Wenn wir zu jeder Sekunde wissen, was auf unserem Streckennetz passiert und noch dazu einen Ausblick geben könnten was als nächstes passieren wird?

Transkript des Videos zum Nachlesen

Unsere digitale Infrastruktur? Auf Schiene. Track FDW
Filmaufnahmen, Sprecher:in

Sprecherin: Wenn wir von Digitalisierung sprechen, dann sprechen wir auch vom digitalen Zwilling. Ein digitaler Zwilling? Ist die digitale Abbildung des gesamten Bahnsystems mit dem Schienennetz, allen Anlagen, Zügen und Daten, die die reale mit der virtuellen Welt live verknüpft. Wir nennen das: Internet of Trains. Dadurch ergeben sich grenzenlose Möglichkeiten. Zum Beispiel verkürzte Streckensperren durch digitale Vorarbeit. Oder optimierte Fahrpläne, die zuerst im digitalen Zwilling simuliert werden. Und auch der Bahnbetrieb verändert sich. Das bestehende Bahnnetz wird besser und effizienter genutzt – durch dichtere Intervalle sind mehr Züge unterwegs.  

Predictive Maintenance hilft uns, Anlagen und Züge effizienter zu warten. Denn der digitale Zwilling kann die Abnutzung von Schienen und Anlagen präzise voraussagen. So können die richtigen Maßnahmen immer zur richtigen Zeit gesetzt werden. Vom Bahnhof bis zur letzten Schraube, vom Fahrplan bis zur Baustellensimulation.

Willkommen im digitalen Zeitalter – und bei einer noch besseren ÖBB.

ÖBB INFRA
ÖBB. Heute. Für morgen. Für uns.

Die Antworten darauf wird uns der Digitale Zwilling der Schieneninfrastruktur liefern, den wir bis zum Jahr 2025 entwickeln. Sein digitales Gleis- und Streckennetz und das Anlagenreferenzsystem schaffen eine einheitliche, verbindende Sprache. Wir vernetzen die technische, betriebliche und wirtschaftliche Fachsicht – und kombinieren damit cross-funktional. Sensorik-Informationen aus verschiedensten Teilen der Bahninfrastruktur geben Aufschluss über deren tatsächlichen Zustand.

Warum wir das tun?

Beim Planen zukünftiger Infrastruktur wollen wir die richtigen Entscheidungen treffen. Das Planen von Instandhaltung soll vorausschauend erfolgen und den laufenden Zugbetrieb möglichst wenig beeinflussen. Bei betrieblichen- und Instandhaltungsprozessen wollen wir die Sicherheit aller Mitarbeiter:innen erhöhen. Das Erstellen des Fahrplans soll noch effizienter erfolgen – vorhandene Kapazitäten dabei optimal ausgelastet werden. Wir wollen automatisiert analysieren, welche technische Störung hinter einer Verspätung steckt sowie erkennen, welche Züge betrieblich davon betroffen sind und welche Umfahrungen optimal genutzt werden sollten.
Von alldem profitieren auch unsere Kund:innen – indem wir etwa Trassen dynamisch planen und vergeben, mögliche Verspätungen frühzeitig erkennen, in Echtzeit informieren oder Abweichungen mit minimaler Auswirkung auf die Kund:innen lösen.