Drohnen

Drohnen

04. 03. 2024

Mit Drohnen können wir unsere Infrastruktur flexibel und effizient überwachen, warten und verbessern und unseren Kund:innen einen noch zuverlässigeren und sichereren Service bieten.

Unser Schienenstreckennetz ist mit knapp 10.000 Gleiskilometern weit verzweigt. Viele dieser Bahnstrecken sind schwer zugänglich, was die Inspektion bei vermutetem Steinschlag oder Sturmschäden aufwändig macht. Einer der Hauptvorteile der Drohnentechnologie liegt in der Fähigkeit, eben diese schwer zugänglichen Bereiche leicht zu erreichen. Unsere Drohnen können Brücken, Gleise und Bahnhöfe aus der Luft überwachen, was nicht nur die Effizienz verbessert, sondern auch die Sicherheit unserer Mitarbeiter:innen erhöht, indem es die Notwendigkeit reduziert, unübersichtliche oder möglicherweise gefährliche Bereiche persönlich zu betreten.

Transkript des Videos zum Nachlesen

Ready for take-off / Drohnen für die Bahn
Filmaufnahmen, Musik im Hintergrund, Sprecher

Sprecher:     Murenabgänge, Überschwemmungen, Steinschläge, Sturmschäden: Der Klimawandel beeinträchtigt auch immer öfter den Bahnverkehr. Manchmal sind es aber auch nur Meldungen von störender Vegetation oder kleineren Hindernissen im Gleis, die überprüft werden müssen. Wollten Bahnmitarbeiter:innen bisher einen Überblick über die Lage, mussten sie raus auf die Strecke. Auch schwer zugängliche Abschnitte samt Umfeld mussten zu Fuß abgegangen und kontrolliert werden. Erst dann stand fest, ob Räumungen und Reparaturen notwendig sind und wie aufwändig sie sein würden. All das kostete Zeit und verlängerte die Streckensperren. Modernste, satellitengestützte Drohnentechnik ist hier nun ein Gamechanger. Als erstes Bahnunternehmen Europas bekamen die ÖBB die behördliche Genehmigung, Drohnen völlig automatisiert auf die Strecken zu schicken. Diese Anwendungen erlauben Flüge auch ohne Sichtkontakt oder Nähe zu den Pilot:innen. Gemeinsam mit dem Wiener Technologieunternehmen Frequentis testet die ÖBB-Infrastruktur über einen längeren Zeitraum hinweg den Realeinsatz automatisierter Drohnen. Für dieses bisher einzigartige, hoch-innovative Kooperationsprojekt sind Drohnenhangars über die Strecken verteilt. Die Drohnen können von jedem Arbeitsplatz aus durch berechtigtes Personal gestartet und gesteuert werden. Die hochauflösende Kamera sendet die entstehenden Bilder in Echtzeit an jene Kolleg:innen, die dann sofort über die nötigen Maßnahmen entscheiden. Die Drohnen erkennen selbstständig Verkehrshindernisse auf der Flugroute und weichen diesen aus. Redundante und selbstüberwachende Systeme, automatisierte Kontigenz- und Notfallverfahren und weitere Sicherheitsmaßnahmen erhöhen die Leistungsfähigkeit sowie die Einsatzbereitschaft.

Johann Pluy, der Vorstand für Betrieb, Markt und Digitalisierung der ÖBB-Infrastruktur AG: Die ÖBB-Infrastruktur sorgt für die Basis einer modernen und kundenorientierten Mobilität mit mehr als 5.000 Kilometern Streckennetz und mehr als 1.000 Bahnhöfen und Haltestellen. Mit der Firma Frequentis haben wir eine Innovationskooperation gestartet, die es uns möglich machen wird, automatisierte und hangarbasierte Drohnenflüge durchzuführen.

Joachim Edel, Leiter Automatisierter Drohnenbetrieb, Frequentis: Wir als Frequentis kümmern uns vor allem um die technologischen Komponenten im Projekt. Die Automatismen im System sorgen dafür, dass der Operator gar keine Fehler machen kann, weil alle Rahmenbedingungen im System hinterlegt sind.

Christine Schönberger, Drohnenkoordinationsstelle, ÖBB-Infrastruktur AG: Wir können die Drohne innerhalb kürzester Zeit zum Einsatzort schicken und schnell die Lage erfassen. So können wir die zuständigen Kolleg:innen mit relevanten Informationen und Daten vorab versorgen.

Johann Pluy: Durch den Einsatz von Drohnen gewinnen wir wertvolle Daten. Dadurch können wir das Life-Cycle-Management unserer Anlagen weiter verbessern. Wir werden effektiver und effizienter. Und das kommt unseren Kundinnen und Kunden zugute.

Sprecher: Innovative Lösungen für eine sichere und produktive Zukunft. Für uns alle.

ÖBB INFRA

Verbesserte Reaktionsfähigkeit bei Notfällen

Im Falle eines Unfalls oder einer Naturkatastrophe können unsere Drohnen schnell eingesetzt werden, um aus der Luft eine genaue Einschätzung der Situation zu liefern. Als erstes Eisenbahninfrastrukturunternehmen in Europa haben wir die Bewilligung für sogenannte „Beyond Visual Line of Sight“ (BVLOS)-Flüge, also Drohnenflüge auch ohne direkten Sichtkontakt, erhalten. Bei denen muss die steuernde Person nicht vor Ort sein. So können wir unsere Drohnen von jedem beliebigen Ort aus steuern. Diese schnelle Reaktionsfähigkeit ermöglicht es uns, effektiv und zügig zu handeln, um den Bahnbetrieb wiederherzustellen und gleichzeitig die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.

Die Einsatzmöglichkeiten unserer Drohnen sind jedenfalls vielfältig: Von der Unterstützung bei außergewöhnlichen und akuten Ereignissen im Bereich des betrieblichen Notfallmanagements, über die Überwachung und Inspektion der Anlagen bis hin zum Einsatz im Naturgefahrenmanagement.